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Der Bafa-See
Der zu Füßen des Gebirges gelegene Bafa-See gehörte ursprünglich zum offenen Meer. Er bildete den rückwärtigen Teil des tief in das Land eingreifenden latmischen Golfes, dessen Eingang die Stadt Milet beherrschte (2). Am Ende des Golfes lagen die hellenistische Stadt Herakleia am Latmos und deren Vorgängersiedlung Latmos sowie der milesische Hafenort Ioniapolis, von wo die Werkstücke aus den milesischen Marmorbrüchen zum Bau des unfertig gebliebenen Apollontempels von Didyma verschifft wurden (4). Zahlreiche, zum Abtransport bereite Säulentrommeln finden sich noch heute am Ufer und im Wasser des Sees. Bei Ioniapolis verlief die südliche Grenze zwischen dem Territorium von Herakleia und dem von Milet.
Im Lauf der Jahrhunderte wurde der rückwärtige Teil des Golfes durch die eingeschwemmten Sedimentmassen des Mäanders vom Meer abgeschnitten und in einen Binnensee verwandelt (1-3). Dieser Prozess setzte bereits im 3. Jh. n. Chr. ein und zog sich über einen längeren Zeitraum hin. Noch im späten Mittelalter bestand eine Verbindung zwischen dem Meer und dem See.

1) Landsat-Satellitenaufnahme des unteren Mäander-Grabens. Südlich des Mäander-Grabens das Latmos-Gebirge und der Bafa-See.
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